Wesel. Wegen einer Insolvenz ist die Hussel-Filiale in Wesel seit Wochen geschlossen. Nun gibt es eine neue Entwicklung bei der Süßwaren-Kette.

Seit Mitte März hat die Hussel-Filiale in der Fußgängerzone nun geschlossen – seitdem kämpft Wesel mit einem weiteren Leerstand in der Innenstadt. Doch nun gibt es eine neue Hoffnung darauf, dass am Viehtor möglicherweise bald doch wieder Schokolade und Pralinen verkauft werden könnten. Denn die Kette hat seit einigen Tagen einen neuen Eigentümer: der Süßwarenhersteller Viba Sweets. Das Unternehmen aus Thüringen hat angekündigt, insgesamt 160 der bisher 200 Standorte von Hussel, Arko und Eilles zu übernehmen. Hussel gehörte bisher zusammen mit den anderen beiden Marken zur Deutschen Confiserie Holding, die Anfang Februar Insolvenz angemeldet hatte.

Die Übernahme soll zum 1. Mai erfolgen. Viba wächst damit eigenen Angaben zufolge von derzeit rund 450 Beschäftigten auf dann mehr als 1000. Die Integration erfolge in wirtschaftlich turbulenten Zeiten, hieß es vom neuen Eigentümer, insbesondere im Hinblick auf Kostensteigerungen bei wichtigen Rohstoffen wie Kakao. „Wir sind uns bewusst, dass der gemeinsame Weg herausfordernd wird“, teilte das Unternehmen mit Sitz im thüringischen Floh-Seligenthal mit. Es ist vor allem für seine Nougat-Produkte der Marken Viba und Heilemann bekannt.

Hussel in Wesel: Bleibt der Standort erhalten?

Die NRZ fragte bei dem Unternehmen nach, ob der Standort in Wesel zu den Filialen gehört, die übernommen werden. „Aufgrund der rechtlichen Bestimmung des Insolvenzverfahrens können wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Auskunft geben“, hieß es von einer Sprecherin. Frühestens Mitte Mai könne man Angaben dazu machen, ob das Fachgeschäft in Wesel noch eine Zukunft hat – oder zu den Standorten gehört, die Viba nicht weiterführen möchte.

Dieser Zettel hängt seit geraumer Zeit an der geschlossenen Hussel-Filiale in Wesel.
Dieser Zettel hängt seit geraumer Zeit an der geschlossenen Hussel-Filiale in Wesel. © NRZ | Robin Brand

Am verschlossenen Schaufenster und am Eingang des Ladenlokals weisen seit Mitte März nun schon Aushänge auf die Schließung hin: „Kurzfristiger Frühlingsschlaf! Wir haben vorerst geschlossen“, heißt es darauf – dieser Hinweis mit der vorübergehenden Schließungen wurde noch vom Vorbesitzer angeordnet. Kundinnen und Kunden werden auf die weiterhin geöffneten Filialen in Moers, Dinslaken und Gelsenkirchen verwiesen. Die Fenster des Ladenlokals sind seitdem verdunkelt, die Regale dahinter leergeräumt.

Der neue Eigentümer gibt sich grundsätzlich optimistisch, das deutschlandweite Geschäft wieder zum Laufen zu bringen. „Wenn es uns gelingt, den Einkauf in unseren Filialen zum Erlebnis für Kunden werden zu lassen, sind wir zuversichtlich, dass sich unsere Fachgeschäfte am Markt behaupten und ein wertvoller Baustein attraktiver Innenstädte bleiben“, erklärten die Gesellschafter von Viba Sweets, Karl Heinz Einhäuser und Holger Storch, in einer Mitteilung. Nicht nur die Kundinnen und Kunden in Wesel, sondern auch die städtische Wirtschaftsförderung wird darauf hoffen, dass diese Worte auch für den Standort in der Hansestadt gelten.

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