Bochum. Dem VfL Bochum droht bei einer Niederlage in Bremen die Relegation gegen Düsseldorf - und Sperren von Topspielern: Termine, Regeln, Historie.

Der VfL Bochum kann am letzten Spieltag der Saison nach dem 0:5 gegen Bayer Leverkusen noch vom 14. Tabellenplatz auf Rang 16 abrutschen - und zwar bei genau zwei von 27 möglichen Ergebnis-Konstellationen bei den Spielen von Bochum in Bremen, Union Berlin gegen Freiburg und Mainz in Wolfsburg (alle Samstag, 15.30 Uhr/Sky).

Ein Punkt reicht Bochum zur direkten Rettung. Bei einer Niederlage müssten Berlin gewinnen und Mainz remis spielen oder gewinnen - nur dann wäre die ungeliebte Saisonverlängerung für Bochum perfekt.

In der Relegation ginge es gegen den Dritten der 2. Liga, und zwar Fortuna Düsseldorf. Kiel und St. Pauli haben am vorletzten Spieltag der 2. Liga den Aufstieg perfekt gemacht, der Tabellenvierte Hamburger SV kann Düsseldorf nicht mehr einholen.

Bochum würden im schlimmsten Fall vier Stammverteidiger fehlen - Sperren drohen. Die wichtigsten Regeln.

Relegation 2024: Wann sind die Spiele, wer überträgt live?

Die Relegationsspiele steigen am Donnerstagabend, 23. Mai und am Montagabend, 27. Mai, Anpfiff ist jeweils um 20.30 Uhr. Der Bundesligist hat zuerst Heimrecht. Zweitligist Düsseldorf hat also im Rückspiel die Chance, das Duell im eigenen Stadion zu entscheiden. Im Zweifel nach Verlängerung und Elfmeterschießen.

Der TV-Sender SAT.1 überträgt beide Relegations-Spiele live im Free-TV, zudem überträgt der Pay-TV-Sender Sky die Partien.

Als Zweitliga-Dritter scheiterte der VfL Bochum im Mai 2011 in der Relegation an Borussia Mönchengladbach. Marco Reus (l.) erzielte im Rückspiel gegen die Bochumer um Zlatko Dedic das 1:1.
Als Zweitliga-Dritter scheiterte der VfL Bochum im Mai 2011 in der Relegation an Borussia Mönchengladbach. Marco Reus (l.) erzielte im Rückspiel gegen die Bochumer um Zlatko Dedic das 1:1. © WAZ FotoPool | KREIKENBOHM, Udo

Auswärtstor-Regel wurde abgeschafft: Elfmeterschießen kann entscheiden

Wie in den zu den europäischen Wettbewerben wurde die bis 2020/2021 geltende Auswärtstor-Regelung abgeschafft. Steht es nach zweimal 90 Minuten unentschieden - zum Beispiel nach einem 0:1 und 2:1 oder einem 1:1 und 2:2 - geht es in die Verlängerung über zwei Mal 15 Minuten. Steht dann noch kein Sieger fest, entscheidet das Elfmeterschießen.

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Sperren: Gelbe Karten werden aus der Saison mitgenommen

Die Gelben, Gelb-Roten und Roten Karten aus der Saison werden mitgenommen. Heißt: Erhält ein Spieler am letzten Spieltag seine zehnte oder fünfte Gelbe Karte, würde er im Hinspiel der Relegation fehlen. Erhält er sie im Hinspiel, fiele er im Rückspiel aus.

Felix Passlack sah nach einem Foul gegen Leverkusens Tella am 33. Spieltag die Rote Karte. Der Rechtsverteidiger fällt aber nur in Bremen aus, wurde für nur ein Spiel gesperrt.

Heiko Butscher blickte bereits in der Pause gegen Leverkusen aufs Saisonfinale in Bremen, nahm Linksverteidiger Bernardo vom Feld. Der zweikampfstarke Brasilianer steht bei neun Gelben Karten. Bei einer weiteren würde er Bochum fehlen in der eventuellen Relegation.

Das gilt auch für Keven Schlotterbeck, der gegen Leverkusen nach seinem elfmeterreifen Foul an Tella seine neunte Gelbe Karte sah. Und obendrein droht auch Ivan Ordets auszufallen, er sah in der zweiten Halbzeit gegen Leverkusen nach einem Foul seine vierte Gelbe Karte. Bei vier Gelben Karten steht zudem Angreifer Moritz Broschinski, der gegen Leverkusen nach Krankheit zwar im Kader stand, aber erst beim Bremen-Spiel wieder richtig fit sein dürfte.

Alle Gelben Karten des VfL Bochum 2023/24

  • 10 Gelbe Karten: Anthony Losilla
  • 9 Gelbe Karten: Bernardo, Keven Schlotterbeck
  • 8 Gelbe karten: Kevin Stöger
  • 7 Gelbe Karten: Erhan Masovic
  • 6 Gelbe Karten: Matus Bero, Cristian Gamboa
  • 5 Gelbe Karten: Patrick Osterhage, Christopher Antwi-Adjei, Manuel Riemann
  • 4 Gelbe Karten: Moritz Broschinski, Ivan Ordets
  • 3 Gelbe Karten: Goncalo Paciencia, Maximilian Wittek
  • 2 Gelbe Karten: Takuma Asano, Lukas Daschner, Tim Oermann, Felix Passlack
  • 1 Gelbe Karte: Moritz Kwarteng, Philipp Förster

Historie der Relegation: Zuletzt rettete sich der VfB Stuttgart

Die Relegation gab es von der Spielzeit 1981/82 bis 1990/91. Danach wurde sie abgeschafft, es gab jeweils drei Ab- und Aufsteiger. Zur Saison 2008/09 führte die DFL die Relegation wieder ein. Seitdem setzte sich nur dreimal der Zweitligist durch: Nürnberg 2009 gegen Energie Cottbus, Fortuna Düsseldorf 2012 gegen Hertha BSC und Union Berlin 2019 gegen Stuttgart. Im Vorjahr setzte sich der VfB Stuttgart klar gegen den Hamburger SV durch - und spielt kommende Saison in der Champions League.

News und Hintergründe zum VfL Bochum

Relegations-Bilanz des VfL Bochum ist ausgeglichen

Der VfL Bochum bestritt bisher zweimal die Relegation. Als Bundesliga-Sechzehnter setzte sich Bochum im Mai 1990 knapp gegen den Zweitliga-Dritten 1. FC Saarbrücken durch. Nach einem 1:0-Erfolg im Hinspiel in Saarbrücken (Tor: Thorsten Legat) reichte im Ruhrstadion ein 1:1. Uwe Leifeld glich die Saarbrücker Führung damals in der zweiten Halbzeit aus.

Als Zweitliga-Dritter ging es für Bochum ein Jahr nach dem Abstieg dann 2011 in die Relegation. Nach einem 0:1 bei Borussia Mönchengladbach reichte das 1:1 im eigenen Stadion nicht zum Aufstieg. Marco Reus traf zum entscheidenden Ausgleich für Mönchengladbach.