Schermbeck. Die Meisterprüfung von Benedikt Niehaves war so gut, dass ihm nun NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst gratuliert. Was er Jugendlichen empfiehlt.

Eine erfolgreiche berufliche Karriere hat Benedikt Niehaves hinter sich. Das Interesse am Handwerk begann bei dem heute 40-Jährigen aus Schermbeck bereits während seiner Schulzeit. Schon damals knüpfte er Kontakte zum Handwerk in einem Ferienjob bei Elektro Schulten in Rhede. Das war die Initialzündung seines Werdegangs, der in Kürze auf ihren Höhepunkt zusteuert.

Meisterfeier in der Landeshauptstadt

In wenigen Tagen steht ein großer Moment für den Schermbecker an: Er ist zur Meisterfeier der Handwerkskammer Düsseldorf eingeladen, wo er nicht nur seine Meisterurkunde als Jahresbestmeister erhalten wird, sondern auch die Glückwünsche von HWK-Präsident Andreas Ehlert und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst.

Benedikt Niehaves verfolgte frühzeitig seinen Berufswunsch, Elektroinstallateur zu werden, wegen seiner Faszination für Strom, Motoren und elektrische Schaltungen. Obwohl sein Vater versuchte, ihn für die Landwirtschaft oder das Maurerhandwerk zu gewinnen, unterstützte er letztendlich die Berufswahl seines Sohnes.

Benedikt Niehaves begann im August 1999 seine Ausbildung zum Elektroinstallateur bei Elektro Schulten. Er bestand seine Gesellenprüfung im Januar 2003 mit einem sehr guten Ergebnis. Im dritten Lehrjahr hat er fast die komplette Elektroinstallation auf dem elterlichen Hof erneuert. Im Alter von 36 Jahren und mit 16 Jahren Berufserfahrung entschied sich der Schermbecker, die Meisterprüfung abzulegen. „Rückwirkend betrachtet, hätte ich schon viel früher den Meister machen sollen. Jedoch war da immer die Angst, dass ich eventuell nicht gut genug dafür wäre“, sagt er heute.

Viel Unterstützung kam von Unternehmensseite

Die Herausforderung der Meisterfortbildung bestand für ihn auch darin, die Familie mit damals zwei Kindern plus zwei Pflegekindern und die Ausbildung seiner Ehefrau zur Erzieherin zu koordinieren. Viel Unterstützung gab es in dieser Zeit von Unternehmensseite, der Laborbau-Systeme Hemling in Ahaus, bei der er seit 2007 angestellt ist.

Niehaves praktisches Meisterprüfungsstück umfasste die Planung und Umsetzung einer Steuerung für einen Lüfter mit verschiedenen Funktionen. Dies beinhaltete auch die Programmierung einer SPS-Steuerung sowie die komplette Verdrahtung. Im theoretischen Teil musste er einen zeitlichen Ablauf zur Kernsanierung eines Badezimmers inklusive der Erneuerung der Unterverteilung und eines Zählerschrankes in einem Mehrfamilienhaus planen. Dabei galt es, so selten wie möglich den Strom abzuschalten sowie die Zeitvorgaben der anderen Gewerke zu berücksichtigen und zu koordinieren.

Seine Empfehlung an Jugendliche, die sich nach der Schule orientieren, ist klar: Auch im Handwerk gibt es hervorragende Aufstiegschancen und Verdienstmöglichkeiten. Benedikt Niehaves betont die Bedeutung von Weiterbildungen, die im Handwerk mit dem Meisterbrief sogar den Weg zum Studium eröffnen können. Für die Zukunft wünscht sich der Schermbecker mehr Zeit für seine Familie, die mittlerweile ein drittes Pflegekind aufgenommen hat.