Duisburg. Ein ironisches Lied zum Abstieg des MSV Duisburg macht die Runde. Die Flippers-Parodie wird kontrovers diskutiert. Aber wer hat sie verfasst?

Die einen empfinden das Lied als Häme, die anderen als kleinen Trost im Abstiegswahn: Die Flippers-Parodie, in der ironisch der Abstieg des MSV Duisburg besungen wird, hat wohl inzwischen so gut wie jeden MSV-Fan erreicht, der bei Facebook oder WhatsApp angemeldet ist.

Flippers-Parodie auf den MSV polarisiert

Die MSV-Fans – hier beim traditionellen MSV-Kneipenquiz Duisburg-Walsum – haben in den vergangenen Wochen viele Niederlagen und Enttäuschungen erlebt.
Die MSV-Fans – hier beim traditionellen MSV-Kneipenquiz Duisburg-Walsum – haben in den vergangenen Wochen viele Niederlagen und Enttäuschungen erlebt. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz

Zwar steht der Abstieg rein rechnerisch weiterhin nicht fest. Trotzdem macht das Lied seit Samstag, als die Zebras mit 0:2 in Ingolstadt untergingen, in den sozialen Netzwerken die Runde. Das Stück polarisiert, wurde vielfach geteilt, geliket und kommentiert.

Doch wer steckt hinter dem Song? Das weiß bisher keiner so recht. Armin Klaes, Duisburger Dirigent und Hochschullehrer an der Uni Duisburg-Essen, hat deswegen einen Aufruf gestartet. Bei Facebook schreibt er: Er biete „ganz diskret“ an, sich „schnell um alles zu kümmern“, damit die Parodie im Stadion sofort gespielt und gesungen werden könne“. Wer also wisse oder herausfinden könne, wer das Lied aufgenommen habe, solle sich bei ihm melden.

Armin Klaes produzierte bereits Song für den MSV

Gemeinsam mit der MSV-Legende Ference „Ferry“ Schmidt (Mitte) spielte Armin Klaes (links) im Jahr 2014 das Lied „Wir sind die Fans des MSV“ für eine sogenannte „Retter-CD“ ein.
Gemeinsam mit der MSV-Legende Ference „Ferry“ Schmidt (Mitte) spielte Armin Klaes (links) im Jahr 2014 das Lied „Wir sind die Fans des MSV“ für eine sogenannte „Retter-CD“ ein. © WAZ FotoPool | Julia Althoff/ WAZ FotoPool

Klaes, der 2014 unter anderem mit der MSV-Legende Ference „Ferry“ Schmidt das Lied „Wir sind die Fans des MSV“ für eine sogenannte „Retter-CD“ eingespielt hatte, will sich dann um die Rechte kümmern und das Stück „ganz schnell produzieren“.

Denn, so meint Klaes, „das Lied passt total zur MSV-Situation jetzt und trifft sicher den Humor und Stimmung bei uns Fans“. Mancher Zebra-Anhänger stimmt ihm zu. Das Lied sei, genial, „echter Galgenhumor“, schreibt einer und geht sogar noch weiter: „Das müssten die am Wochenende in der Arena spielen!“ Schließlich handle der Text ja auch von der Treue der Fans, die weiterhin zu ihrem Club stehen würden.

Vielen Fans ist das letzte Lachen vergangen

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Doch spöttelnde Textzeilen wie „Was wäre Duisburg ohne Drama und das seit 1902“ finden nicht alle witzig. Nach den Niederlagen der vergangenen Wochen ist vielen das letzte Lachen vergangen. Die weiß-blaue Seele leide, trauert ein Zebra-Fan bei Facebook. Ein anderer schreibt: „Ich bin so traurig!“ Und dann gibt es auch immer noch diejenigen, die die Hoffnung niemals aufgeben: „Wir sind Zebras! Krone richten und weitermachen!“

Der MSV gab auf Nachfrage kein offizielles Statement zu dem Song ab.

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>> Flippers-Hit komplett auf den MSV umgedichtet

  • Der Flippers-Song „Wir sagen Dankeschön“ ist schon einige Jahre alt, wird aber weiterhin auf Partys und Events gespielt. Für die jetzige MSV-Variante wurde der gesamte Text umgedichtet.
  • Die Lyrics im einzelnen: „Wir sagen Dankeschön, auf Wiedersehn Liga drei. Was wäre Duisburg ohne Drama und das seit 1902. Beim 0:1 in Uerdingen, da begann die ganze Qual. In der Grotenburg schossen sie uns aus dem Niederrheinpokal. Trainerwechsel hat wieder nicht gezündet. Trotzdem bleiben wir mit euch immer verbündet. Doch jetzt heißt es erstmal Tschau Kakao. Refrain: Wir sagen Dankeschön, ab Juli fahrn wir nach Bocholt. Wir fahrn nach Gladbach, Köln und Schalke, doch leider nur gegen die Zweite. Wir glauben es selber kaum, im Sommer geht es nach Düren. Nach Gütersloh und Wiedenbrück, doch irgendwann sind wir zurück. 1:4 gegen Essen, das tat schon verdammt weh. Davor 0:2 in Bielefed, auch das war nicht okay. Doch dann kam nach Hause Waldhof Mannheim, letzte Chance für den Verbleib in Liga drei, Chance verpasst. (Refrain)„