Duisburg. Der nächste Sieg hat dem Oberligisten scheinbar etwas Ruhe beschert. Aber unerwartete Ergebnisse im Tabellenkeller lassen aufhorchen.

So viele fröhliche Gesichter gab es am Rheindeich nicht allzu oft zu sehen. Doch nach dem Oberliga-Duell des VfB Homberg gegen den TSV Meerbusch strahlten Kicker, Trainer und Fans der Gelb-Schwarzen um die Wette. Bei der Freude über den zweiten Heimsieg in Folge schwang auch eine Menge Stolz mit. Der Stolz auf die eigene Leistung, welche die Homberger beim 4:0-Sieg über das Schlusslicht vollbracht hatten. Inklusive der ersten Halbzeit beim 1:1 in Sonsbeck präsentiert sich der VfB seit drei Spielen in bärenstarker Form. Hält der nun Tabellenachte daran fest, sollte der Klassenerhalt zeitnah eingetütet werden können. Und genau das hat Coach Stefan Janßen mit seinem Team vor – genau so weiterzumachen.

Auch interessant

Gewonnen ist jedoch noch gar nichts – und nicht zuletzt die zwei Niederlagen in Folge, die der VfB vor dem Spiel in Sonsbeck kassiert hatte, haben gezeigt, wie schnell das Polster zum Tabellenkeller wieder dünner werden kann. Aktuell jedoch zeigt die Kurve steil nach oben, was Janßen auch gegen Meerbusch vor allem an einer starken Defensivarbeit des Teams festmachte. „Es ist ganz wichtig für uns, dass wir jetzt den zweiten Sieg hintereinander zu null geholt haben“, freut sich der Coach über die Saisonpremiere. Bislang konnte der VfB noch keine zwei Spiele in Folge ohne Gegentor aufweisen. „Jetzt sind wir richtig stabil hinten, das ist sehr wichtig. Und mit unserer Geschwindigkeit, die wir auf dem Platz hatten, waren wir auch nach vorne richtig gefährlich.“

Weitere Artikel:

Dabei konnte sich Janßen nicht nur beim 4:0 auf die richtige Einstellung seiner Kicker verlassen. Wie schon zuvor beim 2:0-Derbysieg gegen Hamborn 07 zeigten die Gelb-Schwarzen eine hohe Lauf- und Kampfbereitschaft, gaben keinen Ball verloren, waren über 90 Minuten hellwach, diszipliniert, dominant und kontrolliert. Dabei fängt die Defensivarbeit bereits in der Offensivabteilung an. Was dahinter Luca Thissen, der sich immer mehr zum neuen „Agressive-Leader“ im Team entwickelt, sowie Bilal Akhal im Mittelfeldzentrum an Lauf- und Zweikampfstärke ablieferten, war nicht nur in den Augen ihres Trainers „enorm“. Und auch Ryo Iwata, der erst rechts offensiv begann, dann für Heni Ben Salah als Außenverteidiger weitermachte, spulte ein, so Janßen, „Riesenpensum“ ab. Und kommt doch einmal etwas hindurch, ist die Abwehrreihe zuverlässig zur Stelle und bereinigt, was zu bereinigen ist.

Wenn man sieht, was Woche für Woche in der Liga passiert, wird auch klar, dass sich keiner aufgibt.
Stefan Janßen - Trainer des VfB Homberg

Das Mannschaftsgefüge stimmt, einer arbeitet für den anderen, alle laufen und kämpfen für den Erfolg – so stellt sich Stefan Janßen sein Team vor. Und nur so kann es in den Augen des Trainers weitergehen, will der VfB bald ganz sicher für die nächste Oberliga-Saison planen können. „Solange du gewinnst, ist alles gut und du musst nicht auf die anderen schauen. Aber wenn man sieht, was Woche für Woche in der Liga passiert, wird auch klar, dass sich keiner aufgibt“, nennt Janßen neben dem 2:1-Sieg von Hamborn 07 gegen Union Nettetal vor allem den 4:3-Coup des Mülheimer FC beim Tabellendritten Ratingen als jüngstes Beispiel. „Da kannst du dich auf niemanden verlassen. Du musst dich komplett auf dich selbst verlassen.“

Aktuelles aus der Oberliga

So möchte der Trainer den derzeit sieben Zähler betragenden Vorsprung zur möglichen Abstiegsregion tunlichst schnell weiter ausbauen. Der positive Effekt nach dem zweiten Sieg in Folge ist, dass „wir eine ganze Batterie von Vereinen hinter uns gebracht haben“, wie es Janßen ausdrückt. So sind es inzwischen nicht nur zu Platz 15, sondern auch zu Rang 14 sieben Punkte Polster. Zu den Plätzen 12 und 13 haben die Homberger sechs Zähler Luft – und mit Sonsbeck, Nettetal, dem nächsten Gegner Adler Union Frintrop sowie dem 1. FC Kleve sind noch vier Teams zwischen dem VfB und dem Tabellenkeller jeweils einmal spielfrei.

Die Aussichten sind gut für Gelb-Schwarz. Davon, sich in Sicherheit zu wiegen, möchte Stefan Janßen aber nichts wissen. „Das lasse ich nicht zu, und das lässt auch die Mannschaft nicht zu“, stellt der Coach klar. „Wir lassen es alle gemeinsam nicht zu, dass wir uns auf irgendetwas ausruhen. Denn auf so einen Endspurt wie in der letzten Saison und bis zum vorletzten Spieltag zittern zu müssen, hat keiner von uns Lust. Da sind wir auf einem guten Weg“, sagt Janßen, „mehr aber auch noch nicht.“