Dinslaken. Der aktuelle Grundstücksmarktbericht für die Stadt Dinslaken liegt vor. Diese Ereignisse hatten einen Einfluss auf den Immobilienmarkt.

Einige Jahre entwickelten sich die Immobilienpreise in nur eine Richtung: Sie stiegen, stiegen und stiegen. Die niedrigen Zinsen und ein Mangel an Wohnraum ermöglichten diese Entwicklung. Eine Umkehr zeichnete sich ab 2022 an. Wie es im Grundstücksmarktbericht 2024 für die Stadt Dinslaken heißt, fielen im vergangenen Jahr die Preisanstiege moderater aus. Und es wurden weniger Kaufverträge abgeschlossen.

Gestiegene Zinsen und der Krieg in der Ukraine

Als Gründe für die Wende werden die gestiegenen Zinsen und der im Februar 2022 erfolgte Angriff Russlands auf die Ukraine genannt. Eine der Folgen war, dass die Energiekosten stiegen. Es gab aber auch eine Unsicherheit, hervorgerufen durch das Gebäudeenergiegesetz.

Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Dinslaken und Umgebung

In Dinslaken sanken deshalb im Jahr 2023 die Zahl der beurkundeten Kaufverträge und die Preise von Wohnimmobilien. „Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Situation, der Energiekrise und der steigenden Kapitalmarktzinsen in Verbindung mit der Inflation ist der Immobilienmarkt so unüberschaubar wie nie zuvor“, heißt es in dem Bericht. Unterm Strich habe es im vergangenen Jahr ein historisches Umsatztief gegeben. Eine leichte Veränderung habe es gegen Ende des Jahres 2023 gegeben, weil die Bauzinsen leicht zurückgegangen sind.

Das sind die Auswirkungen auf dem Immobilienmarkt

Die Rahmenbedingungen haben dazu geführt, dass das Neubaugeschäft abrupt stillstand. Geplante Bauvorhaben wurden deutlich teurer, aufgrund der steigenden Baukosten und der erhöhten Energiekosten für die Herstellung von Baustoffen und von Lieferengpässen. Ursprüngliche Planungen von Neubauprojekten wurden zurückgestellt oder erst gar nicht realisiert.

Das wirkte sich auf die Anzahl von Verträgen und auf den Umsatz aus. In Dinslaken wurden seit 1990 noch nie weniger Kaufverträge als im Berichtsjahr 2023 abgeschlossen. Die Zahl der registrierten Verträge ist im Vergleich zum Vorjahr von 476 auf 386 Fälle gesunken. „Mit diesem historischen Tief“ verbunden ist ein Geldumsatzrückgang um rund 25,3 Prozent. Dieser lag im Jahr 2023 bei rund 126 Millionen Euro, ein Jahr zuvor bei 168,5 Millionen Euro.

Verträge werden vorgelegt

Die Gutachterausschüsse, die den Grundstücksmarktbericht veröffentlichen, beziehen ihre Kenntnisse über den örtlichen Grundstücksmarkt insbesondere aus den Verträgen, die ihnen von den Notaren in Kopie bzw. digital vorgelegt werden. Unter Wahrung des Datenschutzes werden sie anonymisiert und ausgewertet. Eine zentrale Aufgabe ist es zudem, die Führung und Auswertung einer Kaufpreissammlung.

Auf dem Teilmarkt „bebaute Grundstücke“ gab es diese Entwicklung: Im vergangenen Jahr gab 204 Verkäufe mit einem Geldumsatz von 87,1 Millionen Euro. Im Jahr 2022 waren es noch 227 Verkäufe mit einem Umsatz von 117 Millionen Euro. Auf dem Teilmarkt „unbebaute Grundstücke“ sank die Zahl der Verkäufe von 54 im Jahr 2022 auf 40 im Jahr 2023. Damit sei das niedrigste Niveau seit 1990 erreicht worden. Der Geldumsatz lag im Jahr 2022 noch bei 9,6 Millionen Euro, im vergangenen Jahr bei 8,9 Millionen Euro. Einen Rückgang gab es auch auf dem Teilmarkt „Wohnungs- und Teileigentum“: Hier sank die Zahl der Verkäufe von 195 auf 152, der Geldumsatz lag im Jahr 2022 bei 41,2 Millionen Euro und im vergangenen Jahr bei 29,9 Millionen Euro.