Kleve. Mit dem SEK konnte die Kripo Kleve einen bundesweit agierenden Internetbetrüger stellen. Ein Opfer kam auch aus dem Kreis Kleve.

„Guten Tag. Mein Name ist Sebastian Schmidt. Ich bin Mitarbeiter der Volksbank. Wir haben ein Sicherheitsproblem beim Online-Banking festgestellt.“ So oder so ähnlich begann das Unheil für bundesweit viele Betroffene als sie einen vermeintlichen Anruf mit manipulierter Rufnummernanzeige ihrer Bank erhielten. Zuvor waren bei den Opfern die Bankzugangsdaten durch sogenannte Phishing-Emails bereits ausgespäht worden.

Nachdem neben vielen anderen Geschädigten auch ein Unternehmer aus dem Kreis Kleve betroffen war, bei welchem ein sechsstelliger Betrag erbeutet wurde, wurde beim KK 2, der Spezialdienststelle für Cybercrime der Polizei im Kreis Kleve, eine sechsköpfige Ermittlungskommission eingerichtet.

Spur führt in den Großraum Berlin

Ein massives Agieren im Internet führte die Ermittler als erste Spur zu einem Tatverdächtigen aus dem Großraum Berlin. Nach monatelangen umfangreichen Ermittlungen erfolgte Anfang März der Zugriff der Klever Ermittler gemeinsam mit dem SEK Brandenburg vor den Toren Berlins.

Der Erfolg basiert maßgeblich auf der sehr guten Zusammenarbeit mit der Polizei Brandenburg. Bei der Durchsuchung der Wohnung des Hauptbeschuldigten wurde dieser dabei angetroffen, wie er seine inkriminierten Konten und Accounts verwaltete. Es wurden annähernd 25 Handys sichergestellt, mit denen der Beschuldigte mit fiktiven Namen und Rufnummern agierte. Bei dem 28-jährigen Deutschen wurden Sachwerte im mittleren sechsstelligen Wert beschlagnahmt.

Hochwertige Sammelkarten sichergestellt

Darunter befanden sich neben Bargeld auch Goldbarren, Uhren der Marke Rolex und hochwertige Sammelkarten. Die Polizeikräfte legten dem Tatverdächtigen den bereits im Vorfeld auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kleve erlassenen Haftbefehl des Amtsgerichts Kleve noch in der Wohnung vor.

Der Mann wurde festgenommen und befindet sich seither in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen gegen diesen und weitere Tatverdächtige dauern an. Seitens der Polizei Kleve wird erneut darauf hingewiesen, dass keine Bank per E-Mail oder SMS jemals nach vertraulichen Daten fragt oder zu TAN-Bestätigungen oder ähnlichem auffordert. Seien Sie skeptisch, auch wenn die Nummer ihrer Bank im Display Ihres Telefons er-scheint oder wenn Sie eine E-Mail oder SMS „Ihrer“ Bank erhalten.

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