Essen. Wer an Ostern ins Kino gehen möchte, wird auf Einschränkungen treffen: Im Tarifstreit ruft Verdi Cinemaxx-Beschäftigte zum Streik auf.

In den seit Jahresanfang andauernden Tarifverhandlungen um mehr Geld für Kino-Beschäftigte erhöht die Gewerkschaft jetzt den Druck: Über die Ostertage ruft Verdi die Mitarbeidenden des Kinobetreibers Cinemaxx zum Warnstreik auf. Damit trifft die Gewerkschaft das Unternehmen mit großen Multiplexkinos in Essen und Mülheim zu einem empfindlichen Zeitpunkt: Gerade die Ostertage nutzen viele Films Filmfans für einen Kinobesuch.

Verdi beklagt eine „Verweigerungshaltung“ des Unternehmens, in den laufenden Tarifverhandlungen um höhere Löhne für die Beschäftigten an der Kasse, am Tresen, in der Technik oder im Saal ein „konstruktives Angebot“ vorzulegen. Die Tarifverhandlungen, deren dritte Runde am 26. März ergebnislos endete, seien ins Stocken geraten.

„Auch in der gestrigen dritten Verhandlungsrunde hat die Geschäftsführung von Cinemaxx kein substanziell verbessertes Angebot vorgelegt“, sagt Verdi-Verhandlungsführerin Martha Richards. „Angesichts der inakzeptablen Hinhaltetaktik von Cinemaxx und ihrer Ablehnungshaltung gegenüber guten Tariflöhnen, setzen die Cinemaxx-Beschäftigten mit den Warnstreiks rund um die Osterfeiertage ein deutliches Stopp-Signal.“ Der Warnstreikaufruf ist ab Mittwoch, 27. März, datiert. Ein Ende wurde nicht kommuniziert.

Verdi fordert einen Einstiegslohn von 14 Euro

Verdi fordert unter anderem einen Einstiegslohn von 14 Euro rückwirkend ab 1. Januar 2024 bei einer Laufzeit eines Tarifvertrages von zwölf Monaten. Cinemaxx biete bis zu 1,28 Euro pro Stunde mehr Lohn an, allerdings verteilt über den Verlauf von 36 Monaten. Für die Niedriglöhne der Cinemaxx-Beschäftigten bedeute das keine nennenswerte Einkommensverbesserung, so Richards. Sie sprach von Ignoranz gegenüber dem Streben der Beschäftigten nach auskömmlichen Löhnen.

Verdi verhandelt derzeit für die insgesamt rund 4000 Kinobeschäftigten in den drei Kinokonzernen Cinemaxx, CineStar und UCI. Cinemaxx, das 2012 vom britischen Kinobetreiber Vue Entertainment übernommen wurde, führt 33 Kinos in Deutschland und Dänemark - zu den fünf NRW-Standorten gehören Kinos in Essen und Mülheim.