Essen. Kevin Behrens flog einst aus dem Kader bei Rot-Weiss Essen. Nun sagte er in einem Interview, dass er viele Dinge anders machen würde.

Bundesliga, Champions League, Nationalmannschaft - die Karriere von Kevin Behrens liest sich in den vergangenen Jahren durchaus beeindruckend. Dass der Mittelstürmer mit seinen nun 33 Jahren aber einmal noch so weit kommen würde, davon hätte während seiner kurzen Zeit bei Rot-Weiss Essen wohl kaum mehr geträumt. „2015 bin ich nach nur einem halben Jahr bei Rot-Weiss Essen rausgeflogen, da hat es klick gemacht“, sagte er nun dem Kicker. „Es gab ein paar Unstimmigkeiten mit der Mannschaft und dem Trainerteam um Jan Siewert, aber denen will ich nicht die Schuld geben. Das war schon zu großen Teilen mein Ding.“

Heute würde er ein paar Dinge in seiner Karriere anders machen. „Ich war unzufrieden, mit mir, mit meinem Fußballerleben. Diese Unzufriedenheit habe ich auf dem Platz ausgelebt – im Training, im Spiel. Ich war, so muss ich es sagen, schon manchmal ein richtiges Arschloch“, sagte der heutige Stürmer des VfL Wolfsburg. „Ich wollte höher spielen, wollte Profi werden, kickte aber in der Regionalliga. Ich habe gemerkt, dass ich eigentlich noch mehr erreichen kann.“

Behrens schaffte Durchbruch in der Bundesliga

Über Essen ging es für Behrens damals nach Saarbrücken und über den SV Sandhausen in den Profifußball. Für Union Berlin spielte er dann sogar in der Champions League gegen Real Madrid, im vergangenen Herbst stand er dann sogar unter Julian Nagelsmann im DFB-Kader - wenngleich er diese Möglichkeit inzwischen selbst weit weg sieht. Die Nationalmannschaft sei „auf jeden Fall nicht nah dran“, sagte Behrens.

2015 bei Rot-Weiss Essen unter Vertrag: Kevin Behrens.
2015 bei Rot-Weiss Essen unter Vertrag: Kevin Behrens. © WAZ FotoPool | Michael Gohl

Doch mit Rückschlägen kennt er sich aus. „Im Rückblick würde ich schon sagen, dass ich mir den Weg nach oben häufig selbst verbaut habe. Ich habe einige Rote Karten gesehen, mal war’s eine Tätlichkeit, mal ein grobes Foulspiel. Ich hatte den Ruf des Unbelehrbaren und Untrainierbaren, des Typen, der nur Unruhe reinbringt. Und ganz ehrlich: Die Leute hatten recht.“ In Essen flog er deshalb schon im November 2015 aus dem Kader. In der Winterpause führte dann sein Weg nach Saarbrücken, weil der damalige Drittligist aus Erfurt von einer Verpflichtung Abstand nahm. „Das war schon hart, da habe ich mir viele Gedanken gemacht. Einen Plan B für den Fall, dass es nichts wird mit dem Fußball, hatte ich eigentlich nie. Dann kam Ende Januar zum Glück Saarbrücken. Die Zeit dort war ein Wendepunkt meiner Karriere“, sagte Behrens nun rückblickend.