Frankfurt. BVB-Profi Niklas Süle muss sich deutliche Kritik von Hansi Flick gefallen lassen. Der Bundestrainer bemängelt die Einstellung des Dortmunders.

Es sind keine besonders erfreulichen Tage für Niklas Süle (27). Am letzten Bundesliga-Spieltag verspielte der Innenverteidiger von Borussia Dortmund den sicher geglaubten Meistertitel. Wenige Tage später gib es deutliche Worte vom Bundestrainer, der ihn zu den kommenden drei Länderspielen nicht eingeladen hatte.

Hansi Flick hat Süle scharf kritisiert und dem Dortmunder vorgeworfen, seine Möglichkeiten nicht auszuschöpfen. „Für mich könnte Niki einer der besten Innenverteidiger sein, die es gibt. Sein Potenzial ist riesig“, sagte der Bundestrainer der FAZ (Mittwochausgabe). „Aber ich finde, er lässt noch einiges liegen.“

Hansi Flick fordert bessere Einstellung und Mentalität von BVB-Profi Niklas Süle

Flick verzichtet bei den anstehenden Länderspielen gegen die Ukraine am 12. Juni in Bremen, vier Tage später in Polen und am 20. Juni gegen Kolumbien in Gelsenkirchen auf den 27-Jährigen. „Ich will, dass er von seiner Einstellung, von seiner Mentalität einen Schritt nach vorne macht“, sagte er über seinen früheren Schützling beim FC Bayern.

Bundestrainer Hansi Flick (r.) mit BVB-Star Niklas Süle bei der Nationalmannschaft.
Bundestrainer Hansi Flick (r.) mit BVB-Star Niklas Süle bei der Nationalmannschaft. © dpa

Auf einen anderen ehemaligen Spieler aus Münchner Zeiten lässt er nichts kommen. Joshua Kimmich biete als defensiver Mittelfeldmann „genau das, was wir auf dieser Position benötigen“, sagte er und attackierte dessen Kritiker: „Vor einem halben Jahr war Jo ein Weltklasse-Sechser, und jetzt stellen wir ihn infrage?“

Beim Länderspiel-Dreierpack will Flick eine Dreierkette mit „einem Sechser davor“ testen, was er nicht als Defensivsystem missverstanden wissen will. Seine Elf werde „immer mindestens sechs Spieler haben, die in erster Linie offensiv denken“, versprach der 58-Jährige.

BVB-Transfer perfekt: Ramy Bensebaini kommt aus Gladbach - Gerüchte um Ilkay Gündogan

Wichtig sei mit Blick auf die Heim-EM 2024, „dass wir jetzt schnell eine Stabilität entwickeln“, betonte der Bundestrainer. Dabei gelte es, „auch ergebnisorientierter“ zu denken.

Den im März gestarteten Weg mit jungen Spielern will Flick „weitergehen“. Zwar brauche es bis zur EURO „eine gewisse personelle Stabilität, aber wenn wir nicht zufrieden sind, müssen wir Alternativen ausprobieren“. (fs mit sid)