Dortmund. BVB-Berater Matthias Sammer ist unzufrieden mit dem Zustand des deutschen Fußballs. Klar ist für ihn: Deutschland ist nur gut im Ausredensuchen.

Matthias Sammer hat scharfe Kritik am Zustand des deutschen Fußballs angekündigt. „Ich werde mich früher oder später noch deutlicher zu Wort melden, denn der deutsche Fußball ist in meinen Augen in der größten Krise, seit ich denken kann. Wir sind maximal Weltmeister und Europameister im Ausredensuchen und darin, Erklärungen zu finden, warum es nicht funktioniert“, sagte Sammer im Podcast Phrasenmäher der Bild-Zeitung. „Ich bin schockiert und fassungslos, wie man diese Riesenkrise schönredet, ohne dass man Verantwortung übernimmt.“

Sammer, derzeit Berater bei Borussia Dortmund und Mitglied der im vergangenen Dezember ins Leben gerufenen Taskforce des DFB, betonte auch: Deutschland müsse „nicht gleich wieder alles gewinnen.“ Sein „großer Wunsch“ sei allerdings, „dass man da draußen aus sportlicher Sicht wieder Angst hat, gegen Deutschland zu spielen, weil man weiß, die zu schlagen ist fast unmöglich“. Dort müsse man schnell wieder hinkommen. Der Europameister von 1996 machte deutlich, dass Deutschland für viele andere Nationen derzeit kein zu fürchtender Gegner ist.

Seit 2018 BVB-Berater

Nachdem die Nationalmannschaft der Männer im vergangenen Jahr bei der WM in Katar bereits in der Vorrunde ausgeschieden war, scheiterten auch die Frauen in Australien und Neuseeland erstmals in der Gruppenphase. Auch die DFB-Junioren kamen bei der U21-Europameisterschaft nicht über diese hinaus.

Seit 2018 berät der 55-Jährige den BVB, diskutiert jede Woche unter anderem mit Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke über die nächsten Schritte von Borussia Dortmund. 2018 begründete Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke das Bemühen um Matthias Sammer im Interview mit dieser Redaktion mit den Worten: „Wir benötigen einen wie Matthias Sammer, seine Analyse-Fähigkeit, seine Leidenschaft, seine Identifikation, seinen klaren Blick von außen.“

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