Essen. Rot-Weiss Essen fehlt noch ein Punkt zum Klassenerhalt. Rund um das Spiel gegen 1860 München forderten Teile der Fans erneut das Dabrowski-Aus.

Der 14. Mai ist einfach ein besonderer Tag für Rot-Weiss Essen: 2022 hat der Klub die Regionalliga-Meisterschaft perfekt gemacht, in diesem Jahr ist RWE dem Drittliga-Klassenerhalt ein ganzes Stück nähergekommen. 2:2 (1:0) spielte Essen gegen 1860 München. Durch ist RWE damit aber noch nicht.

Nur Oldenburg kann Rot-Weiss Essen noch gefährlich werden

Sechs Punkte und neun Tore Vorsprung hat Rot-Weiss auf den VfB Oldenburg. Der SV Meppen holte beim VfL Osnabrück überraschend ein 2:2 – liegt aber zwei Spieltage vor Schluss sieben Punkte hinter RWE. Nur der VfB kann Rot-Weiss somit gefährlich werden. Gewinnt Oldenburg alles, verliert Essen alles, könnte Christoph Dabrowskis Team doch noch absteigen.

Proteste gegen RWE-Trainer Christoph Dabrowski rund um das Spiel von Rot-Weiss Essen gegen 1860 München.
Proteste gegen RWE-Trainer Christoph Dabrowski rund um das Spiel von Rot-Weiss Essen gegen 1860 München. © ffs | Thorsten Tillmann

„Wir können mit dem Punkt sehr gut leben“, sagte der Trainer nach dem Remis gegen 1860. Er sah eine Leistungssteigerung seiner Elf – beim vorangegangenen 0:2 in Meppen stimmte vieles überhaupt nicht. „Als Trainer von RWE musst du immer kreativ sein. Gerade in einer Saison, die von Schwankungen geprägt ist. Nach der ersten Halbzeit in Meppen hat sich jeder Einzelne Gedanken gemacht, was erforderlich ist“, betonte Dabrowski.

Rot-Weiss Essen: Simon Engelmann lässt die Hafenstraße beben - Note 2,5

Das Spiel gegen München wollte RWE mit einer ganz anderen Energie und Dynamik angehen. „Das ist uns gelungen“. RWE ging durch Cedric Harenbrock (19. Minute) in Führung, dann drehte 1860 die Partie. Ab der 81. Minute führten die Löwen plötzlich mit 2:1. Die Stimmung im Stadion an der Hafenstraße drohte endgültig zu kippen.

Ultras hatten schon zu Spielbeginn ein großes Transparent und Schals mit der Aufschrift „Dabrowski raus“ gezeigt. Dieser Ruf schallte auch während der Partie durchs Rund – antwortend auf diese Rufe wurde aber auch gepfiffen. Rot-Weiss Essens Fanszene ist gespalten.

RWE-Trainer Christoph Dabrowski (r.) tauscht sich mit Aufsichtsratsmitglied Waldemar Wrobel aus.
RWE-Trainer Christoph Dabrowski (r.) tauscht sich mit Aufsichtsratsmitglied Waldemar Wrobel aus. © ffs | Thorsten Tillmann

Der Ausgleich in der Nachspielt durch Simon Engelmann sorgte schließlich für Riesenjubel bei allen Fans. Klar, das war ein wichtiger Treffer – und das, nachdem drei Tage zuvor bekanntgegeben wurde, dass Publikumsheld Engelmann im Sommer gehen wird. Dass ausgerechnet Harenbrock und Engelmann trafen, ist noch so eine Geschichte. Beide erzielten auch die Tore vor einem Jahr beim 2:0-Aufstiegsendspiel gegen Rot Weiss Ahlen.

Kommentar: Rot-Weiss Essen: Zumindest die Spieler lassen Dabrowski nicht hängen

„Wir sind froh, dass Engel das Tor erzielt hat“, sagte Dabrowski: „Ich glaube, die Fans haben das honoriert. Wir wurden belohnt. Es war nicht alles gut, aber einiges war sehr gut.“

Rot-Weiss Essen: Berlinski und Eisfeld verletzen sich

Nicht gut sah es zumindest bei Ron Berlinski aus. Der Stürmer musste mit blutüberströmtem Gesicht ausgewechselt werden – Verdacht auf Nasenbeinbruch. Auch Thomas Eisfeld ging angeschlagen runter. Es ist wohl etwas Muskuläres, vielleicht reicht es für Halle. Dort hat RWE den nächsten Matchball im Abstiegskampf (Sa., 14 Uhr/Leuna Chemie Stadion/Magentasport).