An Rhein und Ruhr. Wegen des Coronavirus mussten auch die Museen in der Region die Türe schließen. Viele von ihnen lassen sich trotzdem besuchen – übers Internet.

Museen sind Orte, um den eigenen Horizont zu erweitern. Von Kindern bis zu Erwachsenen finden Besucher hier die Möglichkeit, Geschichte, Kunst und Wissenschaft hautnah zu erfahren. Eine Möglichkeit, die durch die erneuten Schließungen der Museen seit Anfang November leider fehlt.

Viele Museen haben – teilweise schon bei der ersten Schließung oder sogar davor – breite virtuelle Angebote geschaffen. Diese bieten jetzt, da ein Besuch nicht möglich ist, eine gute Möglichkeit, trotzdem – zumindest in Teilen – das „Erlebnis Museum“ zu genießen. Und das vom heimischen Sofa aus. Wir geben einen Überblick.

Virtuelle Museumsbesuche: In der Region – oder international

Wer über das Internet einen Blick in Museen werfen möchte, der ist beim „Arts & Culture“- Dienst von Google gut aufgehoben. Unter www.googleartproject.com kann man in Museen rund um den Globus virtuelle Touren machen oder sich hochauflösende Fotos bekannter Meisterwerke anschauen – ohne dafür das Haus verlassen zu müssen.

Dabei finden sich im Service nicht nur international bekannte Adressen wie das „MoMa“ in New York. Auch das Landesarchiv NRW in Duisburg , das Lehmbruck Museum in Duisburg, das Museum Folkwang in Essen und der Kunstpalast in Düsseldorf sind mit eigenen Angeboten vertreten.

Besondere Angebote bekannter Museen im Netz

Neben diesem Einblick kann man aber auch auf dem YouTube-Kanal des Museum Folkwang („MuseumFolkwang“) vorbeischauen. Hier gibt es es Video-Einblicke in die Keith-Haring-Ausstellung als „Spotlights“ zu sehen. Außerdem kann man mit der „Museum Folkwang“-App, die für Android und iOs zur Verfügung steht, Höhepunkte aus der Sammlung auf dem Smartphone anschauen.

Auch im Düsseldorfer Kunstpalast hat man nicht nur Teile der Sammlung Online gestellt. Besucher können über die Internetseite an digitalen Workshops teilnehmen, oder einen virtuellen Rundgang durch die Ausstellung „Empört Euch! Kunst in Zeiten des Zorns“ machen. Zudem gibt es zahlreiche Online-Formate von Gesprächen über Kunst bis hin zu einer eigenen Internetseite für Kinder.

Museen am Niederrhein bieten Einblicke mit virtuellen Rundgängen

Gleich vier virtuelle Rundgänge hat das Museum Voswinckelshof in Dinslaken im Angebot. Schon bevor die neue Ausstellung für Besucher auch vor Ort zugänglich ist, können Fans des Museums einen virtuellen Rundgang durch die Ausstellung „Friedensdorf International - Menschlichkeit grenzenlos (er-)leben“ machen. Auch die Dauerausstellung des Museums ist auf diesem Weg besuchbar. Zudem können Besucher im Netz auch noch einmal auf virtuellem Weg auch noch drei vergangene Sonderausstellungen des Museums besuchen: „Otto Pankok – Du sollst nur Deinen Träumen trauen“, „Schattige Wälder und grünende Felder - Felix Hollenberg zum 150. Geburtstag“ und „500 Jahre Reformation am Niederrhein“.

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In der Stadt Moers gibt es ebenfalls einige Angebote für Kunstfreunde – und das sogar in 3D. So kann man sich auf die virtuelle Reise durch das Grafschafter Museum machen oder auf die gleiche Weise das Peschkenhaus erkunden. Außerdem bietet der Moerser Geschichtsverein einen virtuellen Rundgang durch das Fördermaschinenhaus Schacht IV an.

Das Städtische Museum in Kalkar kann man ebenfalls im Zuge eines virtuellen Rundgangs genauer erkunden. Hier gibt es ebenfalls an vielen Stellen zusätzliche Informationen zu einzelnen Ausstellungsstücken.

Auch am weiteren Niederrhein sind die Museen im Internet vertreten. Freunde von Wandkunstwerken können sich etwa im virtuellen Rundgang der Down Town Galery in Krefeld umschauen: Hier gibt es kunterbunte Street-Art-Bilder zu sehen.

Einen Rundgang am Bildschirm mit 360-Grad-Ansicht kann man auch beim Niederrheinischen Freilichtmuseum in Grefrath machen. Der virtuelle Rundgang gibt dabei einen schönen Überblick über das Gelände des Museums.

Videoangebote von Museen aus der Region im Internet

Auch mit Videos sind einige Museen in der Region prominent im Internet vertreten. Der Archäologische Park in Xanten hat auf seinem YouTube-Kanal unter dem Titel „APX fürs Sofa“ einige Videos hochgeladen, die einen Einblick in die Antike bieten. Hier werden einzelne Ausstellungsstücke näher vorgestellt oder das Marschgepäck eines römischen Legionärs näher beleuchtet.

Das Städtische Museum in Wesel stellt einige Höhepunkt aus der eigenen Sammlung unter dem Titel „Kunst kurz erklärt“ mit Videos auf dem YouTube-Kanal der WeselMarketing GmbH vor. Hier finden sich auch Beiträge zu Sehenswürdigkeiten in der Stadt und zur Stadtgeschichte von Wesel.

Ein besonderes Video gibt es auch beim Museum Kurhaus in Kleve zu sehen. Hier kann man sich die aktuelle Sammlung in einer virtuellen Führung durch den Direktor Harald Kunde in einem gut 20-minütigem Video von Janusz Grünspek bei YouTube anschauen.

Internetangebote der Landschaftsverbände der Region

Unter dem Titel „Kulturangebote in der Krise“ hat der Landschaftsverband Rheinland (LVR) eine Liste mit Angeboten zusammengefasst. Hier gibt es Links zu den Social-Media-Kanälen der LVR-Museen, virtuelle Führungen, Videos und digitale Sammlungen zu erkunden.

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Einen Schritt weiter geht der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) . Unter dem Titel „Mit LWL-Kultur durch die Corona-Krise“ hat der Verband eine eigene Internetseite mit Online-Angeboten zusammengestellt. Hier finden sich 3D-Rundgänge durch verschiedene Museen, Zugänge zu Online-Archiven, Audio-Angebote und sogar Filme.